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Am 21. Mai 2001 entdecken Archäologen des nationalen Forschungsinstituts Inrap und der Stadt Arras bei vorsorglichen Grabungen vor der Erschließung eines Gewerbegebiets (ZAC Actiparc) bei Arras ein großes, 15 m langes Grab mit den sterblichen Überresten von 20 britischen Soldaten.
Die Vergessenen vom "Point du Jour"
Die ersten 19 Toten waren sorgfältig auf dem Rücken und mit auf dem Bauch gefalteten Händen aufgereiht. Die Arme waren so angewinkelt, dass sie sich mit den Ellbogen berührten. Anhand mehrerer Schulterklappen mit der Aufschrift "LINCOLN" konnte man diese Soldaten dem 10. Bataillon des Lincolnshire Regiments zuordnen. Diese Einheit war vom 9. bis 13. April 1917 in diesem Abschnitt im Einsatz. Dass hier inszeniert wurde, ist offensichtlich. Der Sinn erschließt sich einem, wenn man weiß, dass die Männer dieses Regiments als "Grimsby Chums", d. h. als die Kameraden von Grimsby, bekannt waren. Grimsby ist eine kleine Hafenstadt im Nordosten Englands.
Diese atypische, da nicht vorschriftsmäßige, Art der Bestattung ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Kameradschaft, die diese Männer verband. Die Archäologen standen vor einer echten Herausforderung, um diese Praxis nachzuvollziehen. Diese Soldaten wurden 2002 auf dem Soldatenfriedhof, der am nächsten am Ort ihrer Entdeckung lag, erneut bestattet.